Psychologie der Solidarität – Widerstand gegen Vereinzelung. Workshop mit Dipl.-Psych. Ulrich Seim

28. September 2020, von 9:30 -13:30 Uhr, im Kulturhaus, 57577 Hamm

Schon vor mehr als hundert Jahren war für den Sozialpsychologen Emile Durkheim „Solidarität“ ein zentraler Begriff bei seinen gesellschaftlichen Untersuchungen. Die schon damals intensive Arbeitsteilung ergab in der Gesellschaft durch ihr bloßes Vorhandensein ein Aufeinander-angewiesen-Sein der einzelnen Individuen. Solidarität war somit für ihn der „Kitt“, der die Gesellschaft zusammenhält. Auch in der heutigen Zeit sind die Themen Solidarität, bzw. die Prozesse der Entsolidarisierung – bis hin zum Rassismus – Gegenstand der psychologischen und soziologischen Forschung. Aktuell untersucht wird zum Beispiel, welche Faktoren den sozialen Zusammenhalt aufgrund der Verschiedenheit der Menschen beeinflussen. Diversität wird dabei hinsichtlich unterschiedlicher Dimensionen betrachtet, wie ethnischer Hintergrund, sexuelle Orientierung, religiöse Orientierung, politische Einstellungen, sozioökonomischer Hintergrund und Geschlecht. Ein zentraler Forschungsgegenstand ist dabei die Frage, wie Vorurteile zwischen Gruppen reduziert und gesellschaftlicher Zusammenhalt, Toleranz und prosoziales Verhalten gefördert werden können. Dabei wird sowohl die Perspektive der Minorität als auch der Majorität in den Blick genommen. Basierend auf den Erkenntnissen könnten Maßnahmen zur Förderung von positiven Intergruppenbeziehungen und sozialem Zusammenhalt entwickelt werden. Der Psychologe Ulrich Seim setzt einen Schwerpunkt darauf, wie sich Solidarität als ein Bedürfnis zeigt, Menschen beizustehen, denen ein Unrecht zugefügt wird. Dabei wird sie häufig allein als moralische Verpflichtung erlebt. Aber könnte Solidarität nicht noch mehr zum Ausdruck von Lebensfreude erfahrbar sein?

Teilnahmebedingungen: Der Workshop kann kostenfrei besucht werden. Die Anzahl der Teilnahmeplätze ist begrenzt. Es gelten die aktuellen Corona-Hygieneregeln.

Anmeldung erforderlich beim Jugendamt Altenkirchen: anmeldung.jugendarbeit@kreis-ak.de